Ewiger Urlaub

(T. /M.: Bettina Göschl)

Intro (mit Pfeifen)
Wir sind sehr oft auf Reisen. Darum beneidet man uns sehr.
Mancher denkt: „Das bisschen Lesen. Was ist daran so schwer?
In eurem Künstlerleben steppt der Bär auf jeder Tour.
Praktisch ist das ja wie Urlaub, eine einzige Wellness-Kur."

Keiner will es ernsthaft wissen, wie die Wirklichkeit aussieht.
Oder soll ich euch erzählen, was so unterwegs geschieht?
Auf geht’s mit der Bahn nach Bochum. Streik ist ausnahmsweise nicht.
Tapfer stehen wir am Bahnsteig, doch der Zug ist nicht in Sicht.

Ja, so ist es auf den Reisen.
Auf der Straße, auf den Gleisen.
Jede Tour hält Überraschungen bereit.
Ob in Hude, in Bochum oder Rüttenscheid

Bochum erwartet viele Gäste, vielleicht 200 an der Zahl.
Ausverkaufte Lesung, da wird Warten schnell zur Qual.
Zug war gestern, also Auto. Doch in Leer bleiben wir stehen.
Oh, TÜV war wohl längst fällig, naja, haben wir übersehen.

Wir stehen auf dem Seitenstreifen. Petrus stellt die Dusche an.
Es kracht und blitzt wie blöde oder ganz wie im Roman.
Wir sind nass und verzweifelt. Der Dichter kriegt Ostfriesenwut.
Doch ein Pärchen nimmt uns mit. Glück im Unglück, das tut gut.

Ja, so ist es auf den Reisen.
Auf der Straße, auf den Gleisen.
Jede Tour hält Überraschungen bereit.
Ob in Leipzig, in Zürich oder Rüttenscheid.

Endlich in Bochum angekommen. Doch uns bleibt nichts erspart.
An der bunten Litfaßsäule hängt unser Plakat.
Als wir das Datum sehen, hätten wir uns gern verkrochen.
Unser Krimiauftritt ist erst in zwei Wochen.

Gesprochen:
Doch Leute es kommt noch schlimmer
Wir haben nicht einmal ein Zimmer …

Ja, so ist es auf den Reisen.
Auf der Straße, auf den Gleisen.
Jede Tour hält Überraschungen bereit.
Ob in Tallin, Manhattan oder Rüttenscheid

Extro (Pfeifen und Breaks wie im Intro)

^